Aus Schnappschuss mach Foto: eine Herausforderung an mich selbst
Ich fotografiere inzwischen schon lange – ich erinnere mich, dass ich bei der Kursfahrt nach Italien in der 11. Klasse eine Kamera dabei hatte und nachher bei Rossmann oder einem Äquivalent dutzende von (nicht brauchbaren) Fotos entwickeln ließ. Das ist nun also 20 Jahre her. Mit der Theorie der Fotografie und Aspekten, was ein gutes Foto ausmacht, habe ich mich aber erst in den letzten zwei, drei Jahren begonnen zu beschäftigen.
Ich bin natürlich froh, dass ich 2016 bei meinem Traumurlaub in Neuseeland meine Kamera stets bei mir hatte (siehe auch meine beiden Foto-Ebooks „Auf den Spuren der Halblinge“). Aber rückblickend hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung von der Fotografie. Immerhin fotografierte ich, im Gegensatz zum Urlaub in Simbabwe 2 Jahre zuvor, inzwischen im JPG- und RAW-Format statt nur JPGs. Und bei einer Menge von 7000 Fotos sind natürlich auch schöne Bilder dabei. Aber auf Dinge wie Komposition, Vordergrund – Hintergrund, Bildlinien habe ich dort noch nicht geachtet. Auch jetzt muss ich mir diese Aspekte noch jedes Mal bewusst machen; verinnerlicht habe ich sie noch nicht ganz, aber ich bin auf dem Wege.
Zurück zu meinen Neuseeland-Fotos: Angeregt durch Videos von Nigel Danson, der hin und wieder seine eigenen alten Fotos kritisiert und eingesendeten Fotos anderer Fotografen seine eigene Note gibt und dabei auch gerne croppt, habe ich begonnen, Fotos meines Neuseeland-Urlaubs durchzugehen. Mein Ziel: Aus Schnappschuss mach Foto. Das Haupttool ist die digitale Schere, denn Cropping hilft oft, wie ich inzwischen gelernt habe.
Ein Beispiel mit Erklärung:



Der neue Bildausschnitt ist natürlich noch weit von einem sehr guten Foto entfernt: Der Mittelgrund ist insgesamt zu leer, eine andere Perspektive hätte etwas ausmachen können. Aber das ließ sich im Nachhinein nicht mehr ändern.
Während ich für tatsächliche Landschaftsfotografie mittlerweile gerne zu Objektiven mit 100mm oder höherer Brennweite greife, lässt sich das Fokussieren auf bestimmte Ausschnitte der Landschaft nachträglich nur noch durch Cropping umsetzen.
Hinzu kommt als nächster Schritt eine starke Farbbearbeitung bei den oft nicht richtig belichteten oder etwas unscharfen Fotos.
Es werden keine Bilder, die man großformatig abdrucken könnte – dafür schneide ich zu viel vom ursprünglichen Foto weg –, aber sie treffen ästhetisch meinen Geschmack. Für Instagram und den Blog reicht die Auflösung allemal. Und wenn ich dadurch mein Auge schule und beim nächsten Mal live beim Fotografieren daran denke, habe ich dreifach gewonnen: Schöne Bilder für die sozialen Medien, Spaß und Erfahrungsgewinn bei der Bildbearbeitung und Lerneffekt für die nächsten Bilder. Denn die wird’s bestimmt geben. Hoffentlich auch irgendwann noch mal von Neuseeland.
Hier noch ein paar weitere Vorher-Nachher-Bilder:



Durch Farbspielerei wird das Ganze ansehnlich. Aber auch Cropping ist hier möglich.
Wirklich spannend und interessant. Werde sicher manches beherzigen
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